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Über die Saison 2022

Bereits im Juli erreichte mich der erste Anruf mit der Frage nach einem Keltertermin für Klaräpfel. Natürlich war ich nicht darauf vorbereitet. Weil aber alle Neuerungen und Verbesserungen bereits installiert waren, konnte ich früher als eigentlich geplant, in die Saison starten. Und auch wenn ich eigentlich zum Montag, den 5. September, starten wollte, beschloss ich auf Grund der zunehmenden Anfragen schon am vorherigen Freitag Nachmittag zu starten. Ich war schon Tage vorher ziemlich aufgeregt, aber es war, als wäre da keine Pause gewesen; alles lief von Anfang an perfekt. Was mich in der Vergangenheit und auch dieses Jahr wieder verblüfft hat ist der Umstand, dass (beinahe) jeder sich mit den Worten "bis nächstes Jahr" verabschiedet hat. Und dieses Jahr kamen viele Neukunden hinzu! Insgesamt konnten 127 Kunden und 171 Termine bedient werden. Wo soll das enden?

Wie soll ich den steigenden Anforderungen begegnen? Einerseits wird die Zahl der zufriedenen Kunden immer größer. Andererseits möchte ich den Charakter der Kelterei nicht verändern, aber dennoch möglichst allen Kunden eine Möglichkeit der sinnvollen Verwertung von größeren Mengen Kelterobst bieten. Zudem geht es nicht jedes Jahr, dass ich 25 von 30 Urlaubstagen in der Kelterei verbringe und keine Zeit mehr für die Familie resp. "Urlaub" habe. Auf Neukunden verzichten? Kunden, die eine längere Anfahrt haben, ablehnen? Wohl eher nicht... Doch: ein Kunde muss auf meine Hilfe bei der Entsaftung seiner Äpfel verzichten. Antisemiten und Verschwörungsspinner finden in der kleinen Kelterei keinen Platz. Verstanden, Herr S. Spies?


Technisch lief bis auf die Abfüllgeschwindigkeit alles super; an der muss ich unbedingt arbeiten. Die Abfüllzeiten bei größeren Mengen dauern viel zu lang. Und das wird der Schlüssel sein: Optimierung der Abfüllung, um Zeit zu sparen und so mehr Termine vereinbaren zu können. Das Ziel, 100 Liter in der Stunde abzufüllen, wird jetzt schon mehr oder weniger zufällig erreicht. Es muss aber auf zuverlässige 150 Liter angehoben werden. Ob das mit der vorhandenen Technik erreicht werden kann muss wohl die Berechnung durch einen Experten zeigen.

Und wenn mein Chef mitspielt, bekomme ich vielleicht unbezahlten Urlaub. Mal sehen, was dabei herauskommt.


Die Saison Keltersaison 2022 hat mir alles abgefordert, mir aber auch sehr viel gebracht. Über allem steht der Dank an Gott, den Allmächtigen, meinem Vater im Himmel, der mir die nötige Kraft und Gesundheit gegeben hat! Nichts ist selbstverständlich, und älter werde ich auch. Nur ganz wenige Termine mussten abgesagt werden. Und das böse "C" war überhaupt kein Thema! Deswegen: "Danke Gott für alles Gute, das ich von Dir bekommen habe. Ich will verantwortungsbewusst damit umgehen!"






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